CO2-Kompensation

Was ist CO2-Kompensation?

Wenn man finanziell Projekte unterstützt, die an anderer Stelle dafür sorgen, dass weniger CO2 in die Atmosphäre entlassen oder zusätzlich CO2 wieder aus der Atmosphäre entnommen wird (z.B. durch Aufforstung). Damit kann man seinen eigenen CO2 Ausstoß kompensieren. Das heißt, die an anderer Stelle vermiedene oder der Atmosphäre entnommene CO2-Menge wird dem eigenen CO2-Fußabdruck gegengerechnet.


Wie ist die freiwillige Kompensation zu bewerten?

Kritiker der freiwilligen Kompensation warnen davor, dass Käuferinnen und Käufer ihr Gewissen reinwaschen („Ablasshandel“) und mög­liche eigene Reduktionsbemühungen durch Kompensation ersetzen. Klimafreundliches Handeln sollte aber immer an vorders­ter Stelle stehen. Daher habe ich zuerst meine eigenen Projekte verfolgt und kompensiere jetzt die 8,4 t CO2, die immer noch in meiner Bilanz stehen. Jeder sollte sich bewusst sein, dass CO2-Kompensation nicht als Lizenz zu umweltschädlichem Handeln be­trachtet werden darf. Der erste Schritt sollte immer sein, den eigenen Fußabdruck so gut es geht zu minimieren. CO2-Kompensationen sind in der jetzigen Situation hilfreich aber auf lange Sicht nicht ausreichend, um das globale Problem des Klimawandels zu lösen.


Welche Möglichkeiten der Kompensation gibt es?

Der einfachste und direkte Weg wäre der, CO2-Zertifikate zu kaufen und vom Markt zu nehmen, ohne das CO2 tatsächlich zu emittieren. Ein Zertifikat ist die Berechtigung eine bestimmte Menge CO2 an die Atmosphäre abzugeben. Große CO2-Emittenten, wie z.B. Kohlekraftwerke benötigen diese, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und müssen diese kaufen. Europaweit wird eine bestimmte Menge an Zertifikaten ausgegeben und diese Menge wird jedes Jahr reduziert. Dadurch, so die Theorie, verteuern sich die Zertifikate laufend und es wird immer teurer, CO2 zu emittieren. Das funktioniert allerdings nur innerhalb Europas und die Wirkung hängt davon ab, wie viele Zertifikate am Markt sind und ob überhaupt ein Mangel an Zertifikaten besteht.

 

Man kann aber auch Projekte fördern, die an anderer Stelle entweder dafür sorgen, dass weniger CO2 entsteht oder CO2 wieder aus der Atmosphäre genommen wird. Das Umweltbundesamt hat hierzu eine Broschüre herausgebracht. Diese listet die häufigsten Projekttypen auf:

 

Projekttyp                                                  Wirkungsweise                                                           Anteil 2019

Vermeidung von CO2 Emissionen:

Investition in Erneuerbare Energien            Ersatz CO2 basierter Energiegewinnung                        36%

Investition in Energieeffizienz                       Es wird weniger Energie gebraucht                                  19%

Landwirtschaft                                                   Verschiedene: z.B. Biokraftstoffe                                        17%

Vermiedene Entwaldung (REDD)                Wälder werden nicht verbrannt                                          4%

Wechsel des Brennstoffs                                Fossile Brennstoffe ersetzen                                                 2%

Sonstige: Industrie, Transport, Abfall           Verschiedene                                                                            4%

 

Entnahme von CO2 aus Atmosphäre:

Wälder und Forstwirtschaft                           Aufforstung: Bäume binden für lange Zeit CO2           17%

Moore wiederherstellen                                  Moore binden sehr große Mengen CO2                        < 1%

 

Da man als Privatmann und Verbraucher sich selten in der Lage befindet, Zertifikate direkt kaufen zu können oder solche Projekte selbst zu initiieren, muss man einen Partner finden, der das Kompensationsgeschäft abwickelt. Wie überall im Geschäftsleben, gilt es auch hier, langfristig verlässliche Partner zu finden. Dazu gibt es 2 Publikationen von Stiftung Warentest und der Zeitschrift Capital, die die wichtigsten Anbieter von CO2-Kompensationen hinsichtlich Transparenz, Zertifizierung, Projekten etc. untersucht haben.

 

Pro t CO2 müßt ihr mit einem Kompensationspreis zwischen 20€ und 30€ rechnen. Ich habe mich auf jeden Fall entschlossen, meinen CO2-Fußabdruck über Atmosfair (siehe unten) zu kompensieren.

Zum Nachlesen:


Die wichtigsten (gemeinnützigen) Anbieter von CO2-Kompensationen: