Grundsätzliches zur Gestaltung des Garten
Vom Versuch, Insektenfreundlichkeit, Ästhetik und Nutzen auszubalancieren
Das Konzept
Der Garten ist nur ca. 250 m² groß und umfasst 3 Seiten vom Haus. Bisher war der Garten geprägt durch Rasen und ganzjährig grüne Sichtschutzpflanzen (Portugiesischer Lorbeer, Kirschlorbeer und Glanzmispeln) ohne besondern Wert für einheimische Insekten und Vögel. Das neue Konzept des Hausgartens soll nun folgende Anliegen besser ausbalancieren:
- Insektenfreundlichkeit
- Ästhetik
- Nutzen
1. Gartenhof (ca. 40 m²)
Der Gartenhof ist die Verbindung zwischen Außentür/Garage und Haustür. Hier steht unser Hausbaum, eine Felsenbirne. Dazu eine Sitzbank und ein Schaukelstuhl. Im Gartenhof stehen im Sommer die Tomaten, die wir in Töpfen ziehen und einige sonnenliebende Kräuter – ebenfalls im Topf.
Der Zen-Garten ist der Garten meiner Frau. Er liegt auf der Ost-West-Sichtachse und fängt den Blick der Besucher, die zu uns kommen und die Gartentür von aussen öffnen. Mai und Juni sind die schönsten Monate für den Zen-Garten, wenn Azaleen und Rhododendron blühen. Was viele nicht wissen: Der Efeu, der den Garten einschließt ist eine gute Bienenweide, auch wenn seine Blüten klein und unscheinbar sind.
Der Staudengarten ist komplett neu und zieht sich mit mehreren Einzelbeeten um das Haus. Ursprünglich bestand die jetzige Fläche des Staudengartens nur aus Rasen. Die Staudenbeete bestehen vor allem aus einheimischen Pflanzen mit einer hohen Qualität für Insekten. Dazu haben wir im Halbschatten vor allem Storchschnabel, dazu Astern, Frauenmantel, Jakobsleiter und Nachtviole.
Den Nutzgarten habe ich ebenfalls erst im Lauf des Jahres 2020 angelegt. Zunächst 3 Hochbeete mit ca. 3 m² Nutzfläche und den Komposter. Hier habe ich ab Mai verschiedene Salate und Gemüse gezogen, mit zunächst sehr übersichtlichem Erfolg. Der Kompost nimmt alle unsere Gemüseabfälle und Schnittgut des Gartens auf. Mit ca, 300 l Kompost/Jahr ist er inzwischen der Hauptlieferant für das Material zur Bodenverbesserung. Und das brauchen wir, da die Bodenbeschaffenheit (toniger Schluff) einen hohen Mineralanteil hat und wenig organisches Material und Luft enthält. Im November 2020 folgte noch ein Nutz-/Staudenbeet mit ca. 6 m² Fläche. Dieses wurde 2021 erstmals bepflanzt.
Im Obstgarten stehen 2 Pfirsichbäumchen und 2 Feigenbüsche, sowie 4 Stachelbeer- und zwei Johannisbeersträucher. An die Garagenwand habe ich dieses Jahr noch 2 Spalierbirnen gepflanzt. Der Obstgarten ist umgeben von Stauden- und Kräuterbeeten mit den wichtigsten Küchenkräutern, wie Rosmarin, Thymian, Salbei, Bohnenkraut, Minze und Zitronenmelisse
Lohnt sich das?
Ein Garten lohnt sich immer! Bereits im ersten Jahr der Umsetzung des neuen Konzepts haben sich verschiedene Wespen- und Bienenarten im Garten niedergelassen. Mauerbienen nisten jetzt in der neuen Trockenmauer im Obstgarten. Auch Schwebfliegen haben wir dieses Jahr zum ersten Mal wieder gesehen. Die Regenwurmdichte in den neu angelegten Beeten ist deutlich größer als in den Rasenflächen.
Am liebsten sitzen wir allerdings auf unserer Bank im Gartenhof und geniessen den Blick auf die Staudenbeete und den offenen Blick über den Garten hinaus.
Der Nutzgarten brachte im ersten Jahr allerdings nicht den gewünschten Ertrag. Außer Tomaten (die sowieso im Hofgarten in Töpfen wachsen) und etwas Kürbis und Pflücksalat waren die Gemüseerträge ein großer Reinfall. Nur die 10 kg geernteten Pfirische und die 5 kg Feigen lagen im erwarteten Bereich. 2021 und 2022 muss ich hier nochmal nachlegen.
Zum Schmökern
Für Schöngeister:
- Bunny Guinness: GARDEN TRANSFORMATIONS, David & Charles books
- Grönland, Eklund, Nydren: KREATIVES GARTENDESIGN, Lifestyle Busse Seewald
- Reiner Herling: KLASSISCHE ENGLISCHE GÄRTEN DES 20. JAHRHUNDERTS, Ulmer