E-Mobilität und Photovoltaik

Fahren mit eigenem Strom

Mein 2. und 3. Teilprojekt: Photovoltaik und Elektromobilität

Die Idee hinter meiner PV-Anlage ist einfach. Ich will den Strom für mein Elektrofahrzeug selbst produzieren.
Meine PV-Anlage umfasst 12 Module mit einer Gesamtfläche von ca. 20 m² und einer Leistung von ca. 4 kWP. Aufgrund von (Teil-)Verschattungen der Anlage durch Bäume und Haus kann allerdings nur ein Jahresertrag von ca. 2.000 kWh erreicht werden. Eine hohe Eigennutzung des erzeugten Stroms ist durch eine zusätzliche 5 kWh-Batterie möglich, die in die PV-Anlage integriert ist.

Bevor wir uns für ein E-Fahrzeug entschieden haben, haben wir zuerst unser tägliches Fahrverhalten analysiert. Nach Wegfall des täglichen Wegs zu Arbeit von ca. 56 km einfache Strecke, haben wir kaum noch Strecken im mittleren Bereich von 50 bis 100 km, sondern vor allem Besorgungsfahrten (Einkaufen, Spazieren, Besuche etc.) mit kurzen Distanzen (< 50 km) und sehr lange Strecken (Urlaubsfahrten > 100 km). Daher unsere Entscheidung für einen Elektrokleinwagen als Zweitwagen mit einer Batteriekapazität von 30 kWh und einer Reichweite von ca. 300 km im Sommer und 200 km im Winter. Da das Auto in wenigen Stunden über die Haushaltssteckdose geladen werden kann, können wir im Sommer bei Sonne das Auto direkt "vom Dach“ laden und damit einen Eigenverbrauchsanteil an selbsterzeugtem Strom von weit über 70 % erreichen. Das spart dann richtig Geld (ca. 30 c/kWh Bezugskosten gegenüber 8 c/kWh Einspeisevergütung).
Für die langen Strecken fahren wir weiter mit einem Verbrenner. Wenn der Leasingvertrag allerdings in 3 Jahren ausläuft, können wir neu entscheiden. Brauchen wir dann noch einen Verbrenner oder werden wir dann mit ÖPNV verreisen? Oder werden wir uns an einem Carsharing Projekt beteiligen? Oder gibt es dann überzeugende Elektromobile auch für den Langstreckenverkehr?

Mein Elektrofahrzeug braucht im Jahresdurchschnitt ca. 14 kWh/100 km. D.h. bei einer Fahrstrecke von 12.000 km/Jahr für die Kurzstrecken werden dafür 1.680 kWh benötigt und es bleibt also noch Strom übrig für die Versorgung des Haushalts.

Lohnt sich das?

 Mit der PV-Anlage werden wir geschätzt 2.000 kWh Strom pro Jahr produzieren. Durch eine 5 kWh-Batterie und ein über normale Steckdose ladbares E-Auto können wir einen Eigenverbrauchsanteil von bis zu 80 % erreichen. Aber selbst damit ergibt sich bei 0,30 € Kosten pro kWh und ca. 0,08 € Einspeisevergütung nur ein jährlicher Ertrag von 500 €. Das entspricht bei einem Invest von 15.000 € einer Verzinsung von 3,3 %. Damit rechnet sich diese Investition nicht wirtschaftlich.

Dagegen rechnet sich unser E-Auto, dank der Förderung der Bundesregierung, sehr gut. Wir haben unseren bisherigen Zweitwagen für 3.200 € verkaufen können und 8.000 € für das E-Auto angezahlt. Da wir dazu 6.000 € Förderung bekommen haben, haben wir ca. 1.200 € übrig. Selbst unter Einbeziehung der Leasingraten sind die laufenden Kosten (Sprit, Steuer, Versicherung, Leasing) für beide Fahrzeuge ungefähr bei 2.100 €/Jahr (mit wachsender Tendenz für den Benziner aufgrund der CO2-Umlage).
Nach Auslauf des Leasingvertrags in 3 Jahren haben wir also genau so viele Ausgaben, wie wenn wir den alten Wagen behalten hätten. Wir können uns dann aber entscheiden, das E-Mobil entweder zu übernehmen oder den Leasingvertrag zu verlängern. In spätestens 3 Jahren wäre aber der alte Zweitwagen, mit dann 15 Lebensjahren, am Ende seiner Zeit angekommen und müsste sowieso ersetzt werden.

Zum Nachlesen